Allgemeines
Am Kniegelenk werden Innen- und Aussenmeniskus unterschieden. Ihre Aufgaben im Kniegelenk sind sehr vielfältig. Das elastische Meniskusgewebe liegt wie eine Art „Puffer“ zwischen den Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel. Hier dient es zur Vergrösserung der Auflagefläche, gleicht die Unterschiede der Gelenkflächen aus, wirkt als eine Art „Stossdämpfer“ für die Gelenkknorpel und spielt bei der Stabilisierung des Kniegelenkes eine wichtige Rolle.
Bei Verlust von Meniskusgewebe steigt die Belastung der Gelenkflächen um ein Mehrfaches. Dies führt als Langzeitfolge über mehrere Jahre zu einem zunehmenden Gelenkverschleiss, der schliesslich in einer Arthrose des Kniegelenkes enden kann.
Meniskusverletzungen können nach Unfällen oder auch als Verschleiss und Abnutzung auftreten. Um schwerwiegende Folgen zu verhindern, sollte eine frühzeitige Behandlung des Meniskus erfolgen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Meniskus auch die Fähigkeit besitzt, in sehr günstigen Situationen von selbst wieder zu heilen. Ziel der modernen Meniskustherapie ist es, den Meniskus so weit wie möglich zu erhalten und seine Fähigkeit zur Selbstheilung durch geeignete Operationsmassnahmen sinnvoll zu unterstützen.
Arthroskopische Operationen am Meniskus
Meniskusnaht/Resektion Meniskusoperationen werden heutzutage immer arthroskopisch durchgeführt. Durch den Einsatz sehr kleiner und präziser Instrumente ist es möglich, gesundes Meniskusgewebe zu erhalten und nur erkranktes und zerstörtes Gewebe zu entfernen. So kann meist die Gelenkfunktion erhalten und ein langfristiger Folgeschaden verhindert werden.
In bestimmten Situationen kann ein abgerissener Teil des Meniskus durch eine arthroskopisch durchgeführte Meniskusnaht wieder angenäht werden. Dies geschieht durch modernste Nahttechniken oder auch durch Verwendung neuer Ankerstifte mit Fadenbrücke, teilweise werden auch Implantate verwendet, die sich selbst im Verlauf einiger Wochen/Monate auflösen. Welche Technik zur Anwendung kommt, muss vom Operateur während der Operation entschieden werden. Insgesamt stehen uns alle verschiedenen aktuellen Verfahren zur Verfügung, die komplikationsarm sind und gute Heilungschancen und gute Langzeitergebnisse versprechen.
In Zukunft ist unserer Einschätzung nach auch der Ersatz von Meniskusgewebe durch geeignete und einheilende Meniskusimplantate oder eine Meniskustransplantation einfacher durchführbar. Diese Operationen sind derzeit an wenigen Zentren in Europa und den USA in der Erprobungsphase. Wir verfolgen interessiert diese Entwicklungen, damit auch unsere Patienten von neuen Erkenntnissen und Entwicklungen bald profitieren können.
Nachbehandlung und ärztliche Kontrollen
Die Nachbehandlung richtet sich im wesentlichen nach der Art der Operation und wird vom Operateur im Einzelfall festgelegt. Nach einer Arthroskopie sollten Sie für einige Tage Gehstützen benutzen, um das Kniegelenk nicht zu früh zu belasten. Die Bewegung des Gelenkes dagegen ist sehr wichtig, um die Gelenkfunktion zu erhalten und Komplikationen wie z.B. einer Thrombose vorzubeugen. Beschwerdeabhängig dürfen Sie bereits nach wenigen Tagen Ihr Gelenk wieder belasten und auch wieder ohne Gehstützen laufen. Den genauen Nachbehandlungsplan werden wir individuell mit Ihnen besprechen.
Die Fadenentfernung ist nach 7-10 Tagen möglich, Duschen mit Pflaster ist nach 1-2 Tagen möglich (wenn möglich z.B. mit Haushaltsfolie abdecken). Nach 5-10 Tagen ist meist die Vollbelastung des Gelenkes nach einer Meniskusteilentfernung erlaubt. Nach einer Meniskusnaht muss die Nachbehandlung vorsichtiger erfolgen, hier sollte das Gelenk ca. 2-4 Wochen nicht vollbelastet werden. 6 Wochen sollte das Knie nicht unter Belastung über 60°-90° gebeugt werden (Hocken und Hinknien verboten!). Die individuelle Nachbehandlung wird postoperativ festgelegt.
Nachuntersuchungen beim Facharzt werden 3 Wochen und 6 Wochen nach der Operation empfohlen.