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Verrenkung der Kniescheibe (Patellaluxation)

Ursächlich für die Kniescheibenverrenkung kann ein Unfall zum Beispiel beim Sport sein. Auch anlagebedingt kann sie als Folge einer flachen Fehlform des Gleitlagers (Trochleadysplasie) oder einer Schwäche von Bändern und Muskeln auftreten. Aus diesem Grunde tritt diese Erkrankung typischerweise bei jüngeren Menschen auf. Durch wiederholte Verrenkungen kann es zu schwerwiegenden Knorpelschäden kommen, die das Gelenk dauerhaft beschädigen. Eine Behandlung sollte unter Umständen schon im Kindes- und Jugendalter erfolgen, bevor folgenschwere Spätschäden auftreten können.

mpfl-rekonstruktion Rekonstruktion Häufig ist eine konservative Behandlung allein nicht ausreichend und es müssen operative Massnahmen durchgeführt werden. Auch hier können die oben beschriebenen Operationen (laterales release und mediale Raffung) erfolgreich durchgeführt werden. Ebenfalls können arthroskopische Rekonstruktionen des medialen Bandes an der Patella erfolgsversprechend sein. Gegebenenfalls muss sogar der Ansatz der Kniescheibensehne knöchern am Unterschenkel (Schienbein) abgelöst, ein bis zwei Zentimeter nach innen verschoben und dort mit einer Schraube wieder fixiert werden. Bei anlagebedingten schlecht ausgebildeter Gleitrinne der Patella, muss das Problem minimal invasiv durch eine MPFL Bandplastik (Wiederherstellung der medialen Bandstrukturen an der Kniescheibe) mit einer Gracilissehne oder in Kombination mit einer Trochleaplastik (schaffen einer neuen Gleitrinne) angegangen werden.

Welche Vorgehensweise im Einzelfall sinnvoll ist muss individuell entschieden werden. Die Nachbehandlung ist abhängig vom durchgeführten Eingriff, meist ist eine Schonung des Gelenkes für 5-6 Wochen notwendig. Danach ist dann ein intensives Muskelaufbautraining notwendig. Das genaue Vorgehen wird individuell besprochen.