Das Schultergelenk wird hauptsächlich durch die 4 Sehnen der sogenannten Rotatorenmanschette stabilisiert und bewegt. Die Sehnen verlaufen direkt um das Gelenk in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und dem Schulterdach. Im Laufe des Lebens kann es dabei zunächst unbemerkt zu Verschleisserscheinungen vor allem der Supraspinatussehne kommen. Im Extremfall kann ein Riss entstehen. Die häufig schon längere Zeit bestehende Schädigung der Sehne wird oft erst nach einem Sturz oder nach körperlicher Überlastung bemerkt. Frische Risse der Sehne durch einen Unfall sind eher selten.
Beim jüngeren Patienten und bei den selteneren frischen Rissen ist ein operativer Eingriff zu empfehlen um die Sehne an den Knochen wieder anzunähen und dadurch die Kraft und Funktion wiederherzustellen. Beim älteren Menschen über 60 Jahre kann häufig eine konservative Therapie über einige Monaten zu einer schmerzfreien oder schmerzarmen Situation führen. Kann durch die konservative Therapie kein für den Patienten akzeptables Ergebnis erreicht werden, dann sollte die operative Therapie versucht werden.
Rotatorenmanschettenrisse werden zunehmend auch bei älteren Menschen wieder operativ verschlossen, um die fortschreitende Gelenkzerstörung (Defektarthropathie)
- die Kraftlosigkeit
- den Verlust der Armhebung (Kämmen, Rasieren, Essen erschwert oder unmöglich)
- und unerträgliche Nachtschmerzen
zu verringern oder zu beseitigen.